Kaum irgendwo sonst ist die Energiewende im Bezirk Tulln so gut sichtbar wie im Kraftwerk Dürnrohr, das bis 2019 mit Kohle betrieben wurde und daher mit seinem Kamin das höchste Bauwerk Niederösterreichs ist. Wesentliche Teile der Infrastruktur werden jetzt abgebaut und am Gelände Photovoltaikanlagen errichtet. Ein derartig weitläufiges Industrieobjekt übt selbstverständlich auch auf die Freiwillige Feuerwehr Anziehungskraft aus. Umso aufregender ist es, dass die heurige Bereitschaftsübung des Katastrophenhilfsdienstes des Bezirks dort stattfinden konnte.
Auch 19 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kirchberg am Wagram begaben sich daher am Samstag, dem 2. April 2022 „enters Wasser“ und nahmen im Rahmen des Zuges 2/19 an der Großübung teil. Ihnen wurden besonders interessante, aber auch anstrengende Aufgaben zugeteilt: Sie mussten sich auf einem Stahlturm etliche Stockwerke hinauf in luftige Höhen begeben und dort zwei verunfallte Personen retten. Einerseits war ein „Arbeiter“ bei Revisionsarbeiten in einen Kohlebunker gefallen und dort „schwer verletzt“ liegen geblieben. Andererseits war ein anderer Kollege mit seiner Hand in ein Förderband geraten und von diesem massiv eingeklemmt worden.
Beide Annahmen sind zwar nicht alltäglich, können in einem Industriebetrieb aber durchaus vorkommen. Umso wichtiger ist es, auch auf solche Herausforderungen die richtigen Antworten zu finden. Dementsprechend kreativ zeigten sich die Kameraden bei der Suche von Lösungen zur schonenden Rettung aus der Gefahr. Zum Umgang mit engen Zwischenräumen und massiven Maschinen kam noch die Tatsache hinzu, dass sämtliches Material, aber auch die befreiten Personen über die engen Stahlstiegen getragen werden mussten. Dementsprechend heiß wurde den Feuerwehrleuten trotz des unfreundlichen Wetters und der niedrigen einstelligen Temperaturen bei dieser Übung, die sicher einen der Höhepunkte des Ausbildungsjahres darstellt.
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Text: Stefan Nimmervoll, Fotos: Stefan Nimmervoll, Pressedienst BFKDO Tulln