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Übung
2022
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben - Unterabschnittsübung in Unterstockstall



Kaum ein Großübung hat wohl eine derartig lange Vorbereitungszeit in Anspruch genommen wie jene, die die Feuerwehren des Unterabschnittes 1 Kirchberg am Wagram am Vorabend des Nationalfeiertages in Unterstockstall abgehalten haben. Schon 2019 wurde das Gelände des Hainzl-Hauses erstmals angeschaut und darüber nachgedacht, wie man dieses für eine interessantes Szenario nutzen könnte. Dann kam Corona und die Idee musste immer wieder aufs Neue aufgeschoben werden.
Da aufgeschoben aber bekanntlich nicht aufgehoben ist, wurde das lange geplante Projekt nun am 25. Oktober 2022 umgesetzt. 64 Kameraden der Feuerwehren des Unterabschnittes und aus dem benachbarten Königsbrunn am Wagram und sechs Mitglieder des Roten Kreuzes waren bei der Bewältigung der an sie gestellten Aufgaben einigermaßen gefordert. „Scheunenbrand, Alte Weinstraße in Unterstockstall im Hainzl-Haus, eine vermisste Person“, schallte es um Punkt 19 Uhr aus den Mobiltelefonen der Kameradinnen und Kameraden.
Konkret war es in einem gemauerten Stadl bei Reparaturarbeiten an einem Traktor zu einem Unglück gekommen, bei dem sich ein Mann schwer am Bein verletzt hatte und ein Brand ausgebrochen war. Im dicht verrauchten Objekt musste der Verletzte von Atemschutztrupps gefunden und die hundert Kilo schwere Puppe aus dem Feuer gerettet werden. Die Kollegen des Rettungsdienstes starteten danach mit der „Wiederbelebung“ des Leblosen. Als weitere überraschende Übungseinlage riefen zwei Buben in einem Nebenraum des ehemaligen Bauernhofes um Hilfe. Als die Sanitäter diese holen wollten, lösten deren CO-Warner aus. Da es laut Definition dann nicht mehr möglich ist, ohne Atemschutz weiter in den mit Gas belasteten Bereich vorzugehen, kamen erneut die Feuerwehrleute zum Zug.
Insgesamt stellte der Abend eine Rückkehr zu großen, gemeinsamen Übungen nach der Coronakrise dar. Gelobt wurde von den Beobachtern des Abschnittsfeuerwehrkommandos die Zusammenarbeit der Kameraden unterschiedlicher Feuerwehren. Auch die Einbindung des Roten Kreuzes als externe Blaulichtorganisation wird die Abläufe in Zukunft vereinfachen. Kleinere Mankos, die aufgezeigt wurden, werden die Leistungsfähigkeit des Systems weiter verbessern. Ebenso wichtig ist aber auch die Pflege der Kameradschaft, die im Anschluss im Innenhof des Unterstockstaller Feuerwehrhauses bei Würsteln und Kaltgetränken betrieben wurde.
Text: Stefan Nimmervoll, Fotos: Hermann Pistracher