Einen sprichwörtlichen Freitag, den Dreizehnten erlebte ein Mähdrescherfahrer auf einem Acker in Oberstockstall: Dort gab ein längst vergessener alter Weinkeller aus Zeiten vor der Flurbereinigung bei der Kukuruzernte nach, wobei das rechte Vorderrad des Gefährts bis zur Achse einsank. Unter der Maschine zeigte sich gähnende Leere. Nur das Maisgebiss als Stütze verhinderte ein weiteres Abrutschen in das Loch.
Um 9:46 Uhr wurden die Feuerwehren Oberstockstall und Kirchberg am Wagram zum Einsatz gerufen. Ihre erste Aufgabe war zunächst eine vorsichtige Erkundung der Situation. So galt es herauszufinden, wie weit die Röhre reichen könnte und wie man sich dem Hohlraum gefahrlos annähern kann. Die eigentlich angedachte Nachalarmierung eines Feuerwehrkranes wurde wieder verworfen, da dieser weder hätte zufahren, noch sich am herbstlich feuchten Feld bewegen können. Von der Freiwilligen Feuerwehr Hollabrunn wurde aber eine Radklammer angefordert, die auf der Felge des Mähdreschers befestigt werden konnte.
Der Landwirt, der den Acker bewirtschaftet, organisierte parallel dazu einen 20 Tonnen-Kettenbagger. Kameraden aus Oberstockstall stellten außerdem einen Schaufelbagger und einen kräftigen Traktor zur Verfügung.
Mit dem schweren Gerät wurde der Keller so weit erkundet und hinterfüllt, dass ein sicherer Standplatz entstand. Mangels Alternativen mussten die Maiskörner auf die angrenzende Böschung abgetankt werden, um das Gewicht zu reduzieren. Im Anschluss hob der Bagger die Last am Rad vorsichtig in die Höhe, während der Traktor nach hinten zog. Nach drei Stunden stand der Mähdrescher schließlich wieder auf festem Boden.
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Text: Stefan Nimmervoll, Fotos: Jürgen Pistracher, Hermann Pistracher